Keine Experimente mit Fußballfans in Niedersachsen – ProFans wehrt sich gegen biometrische Gesichtserkennung in Fußballstadien.

Berlin, den 04.01.2019

Den in einem Gespräch mit der „Bild“-Zeitung formulierten Vorstoß der Politiker Schünemann (CDU) und Watermann (SPD), biometrische Gesichtserkennung per Videoüberwachung in niedersächsischen Fußballstadien testen zu wollen, erteilt das bundesweite Fanbündnis ProFans eine klare Absage. „Fußballfans sind mündige Bürger mit Grundrechten. Dieses gilt es zu respektieren und zu schützen. Fußballstadien in Niedersachsen und Deutschland sind keine Versuchsfelder für paranoide Überwachungsfantasien vermeintlicher Innenexperten“ stellt ProFans-Sprecher Jendrik Pufahl klar.

„Das neue Niedersächsische Polizeigesetz (NPOG) treibt offenbar – obwohl noch nicht einmal beschlossen – bereits erste Blüten“ so ProFans-Sprecher Jörn Jacobs weiter. „Sowohl das NPOG generell, als auch die biometrische Gesichtserkennung im Speziellen, sind ein Frontalangriff auf die Demokratie und ebnen den Weg in einen Überwachungsstaat. Dass zum wiederholten Mal Fußballfans als Versuchskaninchen für derartige gesellschaftspolitische Experimente herhalten sollen, hinterlässt uns fassungslos.“

Wenig glaubwürdig erscheinen die Forderungen der Politik vor dem Hintergrund des medialen Aufschreis über den kürzlich erfolgten Hackerangriff auf persönliche Daten von Politikern. Klar ist: die Datenschutzbestimmungen gelten sowohl für Politiker, als auch für Fußballfans in gleichem Maße.

Die ProFans angeschlossenen niedersächsischen Standorte kündigen schon jetzt an, etwaige Modellversuche zur biometrischen Gesichtserkennung in den Stadien mit aller Entschlossenheit zu verhindern.

ProFans Braunschweig
ProFans Hannover
ProFans Osnabrück
ProFans Wolfsburg

im Januar 2019