Hamburg, 18. September 2012 - Die ProFans angeschlossenen Gruppen nutzten das Länderspielwochenende, um über die zukünftige Ausrichtung und das Vorgehen der Fanorganisation zu diskutieren. Nicht wenige Stimmen wurden laut, die in weiteren Gesprächen mit den Verbänden keinen Sinn und Nutzen mehr sehen, weswegen ein kompletter Abbruch der Gesprächsbereitschaft im Raum stand. „Wir haben in der Vergangenheit schon zu oft große Enttäuschungen in Gesprächen erlebt, und gerade in der zurückliegenden Sommerpause ist zu viel an uns Fans vorbeigelaufen!“, so Philipp Markhardt, Sprecher von ProFans.

ProFans ist Teil der AG Fanbelange, einer vom DFB initiierten Arbeitsgruppe innerhalb der Verbandsstrukturen, die sich mit Fanthemen beschäftigen und den Fans Gehör innerhalb des DFB schaffen soll. „Gerade hierein haben wir viele Hoffnungen gesetzt, da wir Teil der Strukturen des Verbandes sind. Aber nach knapp einem Jahr Beteiligung fällt unser Fazit ernüchternd aus.“, erklärt Philipp Markhardt. „Wollte sich diese AG gerade intensiv mit einem Thema beschäftigen, wurde an ihr vorbei schon wieder über fanspezifische Themen entschieden.“ Für ProFans ein absolutes No-Go, was zu großem Unmut in den bundesweiten Fanszenen führte. ProFans äußerte sich hierzu bereits im Rahmen des Sicherheitsgipfels am 17.7.2012 kritisch und mahnte zu mehr Dialog auf Augenhöhe MIT den Fans.

Diese Mahnung blieb jedoch ungehört und so mangelt es ProFans an klaren Zeichen für die Ernsthaftigkeit des in der AG Fanbelange geführten Dialogs. „Die Fans wollen endlich sehen, dass sie ernst genommen werden und dass die Gespräche auch Früchte tragen!“, erläutert Markhardt die aktuelle Stimmungslage. „Vor unserem Treffen war der Ausstieg aus der offenbaren Alibiveranstaltung AG Fanbelange bei vielen schon fest eingeplant.“

In einer langen Debatte wurde dieser Plan zwar vorerst zurückgestellt, dennoch ist ein Ausstieg längst nicht vom Tisch, sollten die von Seiten des DFB getätigten Aussagen tatsächlich offizielle Bestimmungen werden. „Uns ist von Anfang an klar, dass ein Dialog wichtig ist, und daher wollen wir ihn auch nicht leichtfertig abbrechen. Wir sind uns der Verantwortung, die wir tragen, bewusst. Gleichwohl sollten sich die Verbände ebenfalls ihrer Verantwortung und dem Wert der Gesprächsbereitschaft bewusst werden. Jahrelanges Engagement darf nicht durch eine unsachlich geführte Debatte dazu führen, dass wir im Optimalfall auf den bisherigen Status Quo zurückfallen. Es muss sich endlich etwas bewegen!“
ProFans appelliert daher weiterhin an die Verbände und ihre Vertreter, aber auch an die Politik endlich die Fans als gleichwertigen Gesprächspartner anzusehen. „Wir wissen, manche Mühlen mahlen etwas langsamer, und wir wollen den Verbänden daher die Zeit geben, die auch wir für uns einfordern. Schnellschüsse haben wir oft schon kritisieren müssen, nun wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen. Einzelne Vorkommnisse dürfen nicht immer zu einer Hysterie führen, weswegen alle bis dato getätigten Bemühungen passé sind.“

ProFans setzt weiterhin auf den Dialog, der vor allem in der AG Fanbelange stattfinden soll, steht aber auch jederzeit für weitere Gesprächsangebote zur Verfügung. „Wir Fans haben bisher viel Geduld gehabt, und bei vielen ist diese fast aufgebraucht. Wir hoffen nun, dass unser stetiges Bemühen in naher Zukunft zu spürbaren Veränderungen im Sinne der Fans führt!“